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Studie für Halmgutheizwerk Schollene vorgestellt
(Gemeindeverwaltung Schollene, 24.04.2012)

Ein zukunftsträchtiges Projekt wird in Schollene verfolgt: Ein Heuheizkraftwerk. Eine Studie dazu wurde jetzt dem Wirtschaftsausschuss der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land vorgestellt.

Oft hört man Kommunen klagen, dass sie nicht wissen, wohin mit all dem Grünschnitt. An den Grabenböschungen vergammelt zudem das aus dem Wasser geholte Kraut. Etliche Landwirte schafften ihre Kuhherden wegen der niedrigen Milchpreise ab - so dass etliches Grünland nicht genutzt wird. Hinzu kommt der Schnitt von den Naturschutzflächen, der kaum zu vermarkten ist. Ein solches Heuheizwerk wäre die Lösung für all diese Probleme. In Schollene sollen damit alle kommunalen Objekte und die Mühlenberg-Wohnanlage beheizt werden. Zwar ist die Heuproduktion relativ teuer, doch wird die Förderung für die Landwirte einberechnet, so dass der Preis für den Rundballen mit 55 Euro bezahlbar ist. Ansonsten würde sich der Betrieb des Heizwerkes nicht rentieren - vorerst jedenfalls.

Es wäre ein Pilotprojekt, wozu Fördermittel nötig würden. Denn die Anlage ist wegen hoher Umweltauflagen mit insgesamt 860000 Euro recht teuer und muss zudem oft gewartet werden. Die Energie soll für elf Cent pro Kilowattstunde verkauft werden. Als Standort wurde ein Areal hinter dem Friedhof ausfindig gemacht, noch weiter außerhalb wäre der Leitungsbau zu teuer.

Mit den kommunalen Objekten und dem Mühlenberg würde das Werk mit 138000 Euro bei Einnahmen und Ausgaben kostendeckend arbeiten. Schließen sich weitere private Haushalte an, wäre es noch besser.

Der Vorteil des Werkes: Der Strompreis kann von den Abnehmern über lange Zeit sicher kalkuliert werden, ganz im Gegensatz zu Erdgas und Erdöl. Deren Preise sind seit 1990 um 350 Prozent gestiegen, ein Ende nicht in Sicht. Zudem bleibt das Geld in der Region und fließt nicht nach Saudi-Arabien, gab Ausschussvorsitzender Gerhard Faller-Walzer zu bedenken.

Zur Sicherheit verfügt das geplante Werk auch über einen Ölkessel. Das Projekt ist wegen der geringen Rendite wohl nur kommunal zu betreiben, aber auch der Mühlenberg-Betreiber signalisierte Interesse als Investor. Auch Landwirte könnten sich einbringen.

"Das Projekt ist eine Möglichkeit, die man anpacken sollte, sie ist für die Zukunft von großer Bedeutung", sagte Verbandsbürgermeister Bernd Witt. Bürgermeister Armin Wernicke meinte, das Werk sichere den Landwirten Einahmen und sei für den Erhalt der Kulturlandschaft sinnvoll.

Ein Knackpunkt bei der Wirtschaftlichkeit des Heizwerkes ist die Schule. Wird sie irgendwann geschlossen, worüber demnächst entschieden wird, geht die Rechnung schon nicht mehr auf.

(von Ingo Freihorst, Volksstimme HV, Ausgabe 2.5.2012)

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